Content Curation in der Praxis: Wie man es macht, und wann man verzichten sollte.

Schon an unserem ersten Content Production Day lautete ein Profi-Tipp für bessere Inhalte: Kuratieren! Am vergangenen Content Production Day wollten wir von den Kommunikationsprofis wissen: Kuratieren sie wirklich oder ist das nur ein weiteres Buzzword im Content Marketing?

Dieser Artikel erschien zuerst bei tinkla.

Um es gleich vorne weg zu nehmen: Es ist nicht nur ein Buzzword. Die Diskussion mit den Teilnehmern des Content Production Days hat gezeigt, dass Kuratieren für viele zum Berufsalltag gehört; es ist mittlerweile eines von vielen Instrumenten im Content Marketing. Wir haben einige Beispiele gesammelt und jemanden gefunden, der bewusst auf Content Curation verzichtet.

Teilnehmer am Content Production Day diskutieren übers Kuratieren
Die Teilnehmer des 6. Content Production Days

360-Grad-Information der Kunden

Webrepublic versendet einen monatlichen Kunden-Newsletter. Ein wichtiges Ziel ist das Agenda-Setting. Die Verantwortlichen setzen Schwerpunkten und rücken Themen in den Fokus ihrer Kunden, die sie als interessant oder wichtig einstufen. Neben eigenen Inhalten wie Blogartikeln, Infografiken oder Whitepaper finden auch Beiträge von Dritten Platz, von Experten, Meinungsmachern, Journalisten oder Branchenkennern. Die besten Beiträge werden täglich aus der Fülle von News aussortiert und einmal monatlich zum Newsletter zusammen gestellt. Kunden erhalten so einen umfassenden Überblick zu einem Thema und lernen unterschiedliche Ansichten kennen.

Expertenstatus festigen

Das Team von Bernet PR kuratiert für den Medienmonitor, einem Fachverlag für die Kommunikationsbranche, lesenswerten Beiträgen zum Thema Kommunikation. Die Kuratoren publizieren die gesammelten Inhalte wöchentlich auf der Website des Medienmonitors und stellen sie für den Newsletterversand zur Verfügung. Zusätzlich hat das Bernet-Team für die besten Links eine Drittverwertung gefunden: Alle drei Monate fassen sie Beiträge zu einem Thema als «Linkperlen» auf dem eigenen Blog zusammen. Durch das Kuratieren verhilft das Team anderen Kommunikationsprofis zu einem Überblick über aktuelle Themen, festigt seinen Expertenstatus und gewinnt gleichzeitig Inhalte und Inspiration für das eigene Blog.

Informationen verarbeiten und Content-Lücken identifizieren

Die Macher von Scope sind die Experten auf dem Gebiet Content Curation. In Boxen zu den unterschiedlichsten Themen – von Haustieren über Social Media bis hin zu Raumfahrt – sammeln die Kuratoren spannende Beiträge. Durch Abonnieren einzelner Boxen sind Leser stets darüber informiert, was es in ihrem Themengebiet neues gibt. Für die Kuratoren ist das Zusammenstellen von Beiträgen für ihre Boxen Teil ihrer täglichen Informationsverarbeitung. Und gleichzeitig ein Weg, um Inspiration für Content für die eigenen Kanäle zu finden; zum Beispiel in dem sie Themenlücken identifizieren oder eine andere Meinung vertreten.

Es geht auch ohne Content Curation

Cablex ist ein Anbieter im Bereich ICT und Netzinfrastruktur. Thematisch bewegt sich Cablex in einem Bereich, in dem es bereits zahlreiche Publikationen gibt. Auch solche, die Inhalte kuratieren. Um nicht einfach «eine weitere Publikation dieser Art» zu sein, hat sich Cablex bewusst gegen das Kuratieren von ICT-News entschieden. Stattdessen legt Cablex den Fokus sowohl im Kunden- als auch im Mitarbeiternewsletter auf eigene Showcases. Je nach Zielgruppe setzt das Kommunikationsteam den Fokus der Cases unterschiedlich: Mal auf mögliche Lösungen, mal auf die Tätigkeiten der beteiligten Mitarbeitenden. Damit entstehen Inhalte, die sowohl für die die interne Kommunikation als auch für die Kommunikation gegenüber Kunden genutzt werden und als Inspiration für unterschiedliche Zielgruppen dienen.

Eines gemeinsam haben übrigens alle Beispiele: Die Tools, mit denen die Kuratoren arbeiten. Im Kurzvideo seht ihr, welche das sind.

Mehr zum Thema: Content Curation – gegen das Rauschen im Web

 

tl;dr

Content Curation ist ein beliebtes Instrument im Content Marketing. Es hilft, Informationen strukturiert zu verarbeiten, den eigenen Expertenstatus zu sichern und Inhalte für die eigenen Kanäle zu identifizieren.

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